Page 16 - Hafen Hamburg Magazin
P. 16

 ■ GENUSSHAFEN
KAFFEE IST EIN EMPFINDLICHES TRANSPORTGUT, DAS BESONDERS GESCHÜTZT WERDEN MUSS.
 Kaffeetransporte aus Leidenschaft
16 | Port of Hamburg Magazine | Juni 2020
Hapag Lloyd bringt seit mehr als 100 Jahren Rohware über den Hafen Hamburg nach Europa
So eine Tasse Kaffee ist schon was Feines. Viele ge- nießen sie zum Start in den Tag, nach dem Essen oder beim Pläuschen mit Freunden. In Deutschland werden rund 200 Millionen Tassen pro Tag getrunken. Anfangs war Kaffee ein teures Luxusgut, heute ist er hierzulande längst ein Grundnahrungsmittel. Die Aus- wahl an Sorten ist ebenso groß wie die Varianten, Kaffee zuzubereiten - von Americano über Cappucci- no bis Latte Macchiato.
Hamburg ist traditionell ein Handelszentrum für Kaf- fee. Er soll sogar mit dafür verantwortlich gewesen sein, dass der Hamburger Hafen so groß und dass die berühmte Speicherstadt Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Denn dort lagerte das Importgut über 100 Jahre lang neben Kakao, Tee, Tabak oder Kaut- schuk. Noch immer ist die Elbmetropole der welt- größte Handelsplatz für Kaffee. Jedes Jahr werden im Hamburger Hafen rund 700.000 Tonnen Rohware umgeschlagen.
1.500 CONTAINER MIT KAFFEE PRO WOCHE
Und nicht nur das: Auch für die Hamburger Reederei Hapag Lloyd ist Kaffee seit mehr als 100 Jahren ein typisches Transportgut. So stand schon 1901 in der „Zeitschrift der Hamburg-Amerika Linie“, dem dama- ligen Mitarbeitermagazin, dass der eigene Dampfer Granada 113.085 Sack Kaffee im Wert von über 100 Millionen Mark nach Hamburg befördert habe. Heute enthält etwa jeder hundertste Container an Bord der Hapag Lloyd-Schiffe Kaffeebohnen oder -pulver. Ein 20-Fuß-Container fasst etwa 320 Sack Rohkaffee à 60 Kilogramm. Wöchentlich transportiert die Reede- rei rund 1.500 Container Kaffee nach Hamburg. Hapag-Lloyd bedient mit etwa 130 Liniendiensten na- hezu alle Kaffee-Exportländer. Als einer der größten Transporteure für Kaffee weltweit arbeitet die Reede- rei mit den wichtigsten Plantagen, Kaffeehändlern und Röstern zusammen. Die größten Mengen an Ara- bica-Bohnen für den Weltmarkt kommen aus Brasili-
© Hapag Lloyd

























































































   14   15   16   17   18