Page 29 - Port Of Hamburg Magazine 02.2019
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Zunächst einmal sollten wir über die Probleme in der Vergangenheitsform sprechen. Das Phänomen der begrenzten Kapazität in der Region von Malaszewi- cze kam nur von 2016 bis 2017 vor und wurde durch Maßnahmen zur Modernisierung der Infrastruktur ver- ursacht. Seit dieser Zeit konnte durch den Ausbau und das Programm TORY-24 die Dauer der Abfertigung und das Zollverfahren an der polnisch-weißrussischen Grenze deutlich verkürzt werden. Inzwischen fließt der Verkehr an dem Grenzübergang störungsfrei. Die umfassende Infrastruktur-Modernisierung vervierfacht die Kapazität dieses größten trockenen Hafens in Eu- ropa bis 2025. Damit übersteigt sie die Prognosen der chinesischen Seite für die kommenden 20 Jahre. Darüber hinaus wurde ein Vertrag für die Öffnung des Grenzübergangs Czeremcha-Wysokolitowsk unter- zeichnet, der rund 65 Kilometer von Malaszewicze ent- fernt ist. Damit eröffnet sich eine Ausweichstrecke für Güterzüge, die problemlos auf die Bahnlinie E20 nach Berlin führt. Bis 2023 soll die Bahnlinieninfrastruktur in der Nähe von acht Grenzübergängen an der Ostgrenze nachgerüstet sein. In die Modernisierung der Grenz- bahnhöfe investieren die Polnischen Bahnlinien (PKP PLK) rund 117 Millionen Euro. Über das nationale Bahn- programm laufen zudem Maßnahmen, die die Kapazi- tät der Strecke nach Berlin innerhalb Polens erhöhen.
PKP PLK will bis 2023 auf dieser Strecke die Durch- fahrt von 750 Meter langen Zügen mit Geschwindig- keiten bis zu 100 Stundenkilometern ermöglichen. Deswegen sind wir als PKP Gruppe in der Lage, eine hohe Kapazität des polnischen Teils der Verkehrskorri- dors Nordsee-Ostsee im Hinblick auf die nächsten vier Jahre zu garantieren.
HAMBURG UND CHINA ■
  Miroslaw Antonowicz
Vorstandsmitglied der Polnischen Staatsbahnen AG
                                                                                          Port of Hamburg Magazine | Juni 2019 | 29
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