Page 28 - Port Of Hamburg Magazine 02.2019
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■ HAMBURG UND CHINA
CONTAINER AUS ALLER WELT WERDEN AM EUROTERMINAL SLAWKOW UMGESCHLAGEN.
Wie sieht die Gruppe PKP ihre Rolle im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI) beim Transitverkehr und im Containerverkehr zu Terminals in den Regionen?
Die Gruppe PKP vertritt mit ihren Gesellschaften PKP LHS und PKP CARGO beide Rollen gleichzeitig. Unsere Vision ist, die vollständige Palette von Logistikdienstleistungen, Transportdienstleistungen und komplementären Leistungen anbieten zu können.
Sehen Sie die Notwendigkeit, auf Grundlage der beste- henden Terminals ein Hub für Containerverkehre aufzu- bauen?
Es gibt deutliche Hinweise, dass Polen eine intermodale Logistik-Drehscheibe für eingehende Asien-Güterverkehre nach Zentral-, Mittel- und Westeuropa werden soll. Drei Faktoren spielen hier eine Rolle: die geografische Lage im Herzen Europas auf der Kreuzung der EU-Verkehrskorridore, immer bessere Verbindungen mit europäischen Ländern durch die Modernisierung der Bahnlinien innerhalb des TEN- V-Netzwerk und das Potenzial des internen Marktes Polens. Die Antwort könnte das seit einigen Jahren diskutierte Pro- jekt des Großflughafens CPK sein, der eine Chance hat, Po- lens Geschäfts- und Kommunikationszentrum zu werden. Das Konzept sieht den Bau von mehreren neuen Bahnlinien vor, um den CKP als trimodale Drehscheibe mit hoher Kapa- zität über Luft, Straße und Schiene auszubauen.
Reichen die Kapazität der Terminals und des Fuhrparks der Gruppe PKP aus, um wachsende Containermengen zu bewältigen?
Die Erweiterung des Netzes intermodaler Terminals ist eine der Prioritäten sowohl des polnischen Ministeriums für Infra- struktur als auch der PKP Gruppe. Wir konzentrieren uns auf den Bau neuer Terminals an der Ostgrenze und die Moder- nisierung der Gleisanlagen in unserem Bereich. Parallel läuft die Planung der neuen Hafenterminals in Gdynia, Danzig und Swinemünde und multimodaler Zentren entlang der Binnen- wasserstraßen.
Die Modernisierung der Infrastruktur in Malaszewicze stei- gert in naher Zukunft die Kapazität auf über 50 Zugpaare am Tag. Darüber hinaus haben wir den Bau eines neuen Contai- nerterminals in Geniusze nahe des Grenzübergangs Kuznica- Bialostocka begonnen. Gleichzeitig erarbeiten wir ein Kon- zept für ein Terminalnetz einschließlich der Grenzübergänge Dorohusk-Jagodin, Chelm, Lublin und anderen Orten. Hinzu kommt eine Reihe von Projekten, die weitere intermodale Ter- minals im Landesinneren einschließen. Weit fortgeschritten sind die Vorbereitungen für zwei Investitionen in der Nähe von Bydgoszcz (Bromberg) und Lodz.
Das börsennotierte Unternehmen PKP Cargo – das zweitgröß- te Güter-EVU in der EU – gibt einen großen Teil seiner Inves- titionen für Multi-System-Lokomotiven und Waggons für den Containertransport aus. Dieses und letztes Jahr unterzeich- nete PKP Cargo Verträge über den Kauf von 1000 Wagen- Plattformen und Lokomotiven für schwere Güterzüge.
Probleme an der polnischen Ostgrenze sind Anreiz für Bahnoperateure, neue Verkehrswege zu finden. Wie re- agiert die Gruppe PKP darauf?
28 | Port of Hamburg Magazine | Juni 2019
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