Page 27 - Port Of Hamburg Magazine 02.2019
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bis 120 Stundenkilometer. Deswegen setzen wir als Gruppe PKP den Schwerpunkt auf die Ertüchtigung der Infrastruktur, vor allem in der Region der östlichen Grenzübergänge und entlang der längsten Breitbahn- strecke. Am Ende dieser Linie befindet sich ein in- termodales Terminal mit einer Umschlagkapazität von bis zu 300.000 TEU pro Jahr. Im Rahmen der Moderni- sierung der Linie sind Investitionen in moderne Steu- erungssysteme, neue Terminals und die Erhöhung der Geschwindigkeit auf bis zu 120 Stundenkilometer für Züge bis 5.000 Tonnen geplant. Parallel werden Investitionen durchgeführt, die Umschlagkapazitäten der Terminals an die Marktnachfrage anpassen, alter- native Grenzübergänge ausweiten und neue Brücken schaffen. Als Folge dessen soll der Schienengüter- verkehr via Polen zuverlässiger und schneller werden.
Wie können die Abläufe beim Umspuren und beim Zoll an der Ostgrenze verbessert werden?
Erstens ist es notwendig, die Anzahl und Länge der Breitspurgleise aus dem Osten zu erweitern sowie ihre Achsenlasttragfähigkeit zu erhöhen, um die län- geren und schwereren Züge bewältigen zu können. Damit wird auch das Aufteilen von Ganzzügen hinter
der Ostgrenze vermieden. Zweitens wurde ein Sys- tem zum Informationsaustausch zwischen den Eisen- bahnverkehrsunternehmen (EVU) entwickelt. Diese Kommunikation soll der Bildung von Staus am Grenz- übergang entgegenwirken. Auch die Grenzkontrollen können noch optimiert werden. Als erster Schritt in diese Richtung wurde am Grenzübergang Terespol- Brest das Pilotprogramm TORY-24 eingeführt. Alle Kontrolltätigkeiten der eingeführten Waren erfolgen dadurch innerhalb von 24 Stunden ab Zeitpunkt der Gestellung. 24 Stunden ist noch lang, aber wir als ein Außengrenzstaat der EU müssen die notwendige Sorgfalt leisten. Wir öffnen auch neue Grenzübergän- ge zu Weißrussland und erwägen noch zusätzliche Investitionsmaßnahmen in diesem Bereich.
Wir überlegen uns zudem den Einsatz einer Lösung, die die Effizienz des Gütertransports an der Gleisüber- gangstelle von 1520 mm auf 1435 mm verbessern könnte. Es ist ein innovatives Projekt der zweiten Ge- neration des Systems SUW2000 zur automatischen Anpassung des Wagenradabstands. Der verbesserte Mechanismus in Güterwagen würde ermöglichen, die Transferzeit an der Schnittstelle zwischen ver- schiedenen Spurbreiten erheblich zu reduzieren.
HAMBURG UND CHINA ■
Port of Hamburg Magazine | Juni 2019 | 27