Page 11 - Hafen Hamburg | Broschüre | Port of Hamburg Magazine 1.2021
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„Mit HHLA Pure wollen wir unseren Hebel für eine positive Klimawirkung weiter stärken.“
Interview mit Robert Groiss, Business Development Manager der METRANS
 Herr Groiss, Sie sind Business Development Mana- ger bei der HHLA-Tochter METRANS, dem Marktfüh- rer für Containertransporte im Seehafenhinterland- verkehr mit Mittel-, Ost- und Südeuropa. Welches waren die bedeutendsten Entwicklungen, die Sie bei der Bahntochter der HHLA in den vergangenen Jahren begleiten durften?
Als Business Development Manager bei der METRANS bin ich verantwortlich für die Weiterentwicklung des Ge- schäftsmodells der HHLA-Tochter. Neben vielen span- nenden Projekten, habe ich vor allem die Entwicklung und Einführung von HHLA Pure begleitet. Ein Produkt, mit dem wir unseren Kunden klimaneutrale Container- transporte ermöglichen.
Welches Ziel verfolgt die HHLA-Tochter METRANS mit der Einführung von HHLA Pure?
Die Kernaufgabe der METRANS ist die Durchführung von Containertransporten vom Seehafen ins Hinterland und umgekehrt. Damit verlagert die METRANS Contai- nertransporte von der Straße auf die Schiene und leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.
Mit HHLA Pure wollen wir unseren Hebel für eine posi- tive Klimawirkung weiter stärken und verkehrsbedingte CO2-Emissionen reduzieren, indem wir unseren Kunden klimafreundliche Transporte ermöglichen. HHLA Pure wird dabei vom TÜV Nord jährlich überprüft und die Kli- maneutralität der Containertransporte bestätigt.
Wie genau funktioniert HHLA Pure und was macht das Angebot so klimafreundlich?
Die METRANS nutzt bereits energieeffiziente E-Loks und CO2-optimierte Leichttragwaggons, mit denen wir bei gleicher Zuglänge eine größere Anzahl an Containern transportieren können. So wird der Energieverbrauch gesenkt. Durch geräuschreduzierte Scheibenbremsen werden zusätzlich die Lärmemissionen gemindert.
Alle nicht vermeidbaren CO2-Emissionen werden mit HHLA Pure, über sogenannte Emissionsreduktions- Zertifikate, kompensiert.
Inwieweit sind die Waggons CO2-optimiert, können Sie das in Zahlen ausdrücken?
Die Leichttragwaggons der METRANS haben ein um 30 Prozent geringeres Gewicht als das durchschnitt- lich in Europa rollende Zugmaterial. Dadurch können bei METRANS-Zügen mehr Container geladen und CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden. Wenn wir beispielsweise die Strecke vom HHLA Container Ter- minal Altenwerder aus dem Hamburger Hafen nach Warschau betrachten, entstehen bei einem voll belade-
nen Zug mit der METRANS etwa 45 Prozent weniger CO2-Emissionen, als bei dem durchschnittlich in Europa rollendem Zugmaterial.
Wie wird das Angebot von Ihren Kunden angenom- men?
Wir starteten mit einer Pilotphase, in der wir mit den Speditionen Cargo Partner und der Weets-Gruppe zwei bedeutende Logistikakteure gewinnen konnten. Mittler- weile haben weitere Logistikdienstleister HHLA Pure für sich entdeckt und in ihre Nachhaltigkeitsstrategien integriert, um klimafreundliche Transportketten zu rea- lisieren.
HHLA Pure-Kunden erhalten von uns eine Bestätigung, mit der wir den klimaneutralen Transport und die so kompensierten CO2-Emissionen bescheinigen. Damit können unsere Kunden ihr Engagement für den Klima- schutz auch belegen.
Ist der klimaneutrale Containertransport auf dem gesamten Schienennetz der METRANS verfügbar? Nein, aber auf einen Großteil des METRANS-Netzes. Derzeit ist HHLA Pure auf allen Verbindungen von und nach Hamburg, Bremerhaven und Koper verfügbar, wei- tere Relationen werden wir kurzfristig integrieren. Auch den Lkw-Vor- und Nachlauf wollen wir schon sehr bald über HHLA Pure anbieten und unseren Kunden somit den klimaneutralen Transport auch für die letzte Meile ermöglichen.
 Robert Groiss
Business Development Manager der METRANS
Port of Hamburg Magazine | März 2021 | 11
© Metrans














































































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