Mehr Vernetzung für urbane Logistik-Innovationen
© Hamburger Hochbahn AG/Marc-Oliver Schulz

Mehr Vernetzung für urbane Logistik-Innovationen

Kurier-, Express-, Paket- (KEP) und Logistik-Dienstleister in Hamburg testen neue Lösungen für eine zuverlässige Lieferung.

Das Paket- und Sendungsvolumen der Kurier-, Express-, Paket- (KEP) und Logistik-Dienstleister steigt kontinuierlich. Das ist auch auf Hamburgs Straßen sichtbar. Dies wirkt sich auf das städtische Verkehrsaufkommen und nicht zuletzt auf den Emissionsausstoß aus. Um diese beiden Faktoren zu reduzieren, setzt Hamburg sich sowohl Klimaziele als auch Ziele für die städtischen KEP-Verkehre und die City-Logistik. Diese sollen durch alternative Transportkonzepte, Innovationen und Zusammenarbeit erreicht werden.

Bereits seit 2016 ist Hamburg, initiiert von der Logistik- Initiative Hamburg in Zusammenarbeit mit der damaligen Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Modellregion für Smarte Letzte Meile Projekte (SMILE) und vereint seitdem Logistik-Innovationen und urbane Gestaltung miteinander.

Mit der im Oktober 2021 von der Bürgerschaft verabschiedeten Drucksache „Urbane Logistik Hamburg – Strategie für die Letzte Meile“ gibt es einen klaren Rahmen, was die Stadt Hamburg bis 2030 erreichen will. Das übergeordnete Ziel stellt die Reduktion der CO2- Emissionen um 40 Prozent (verglichen mit 2017) dar. Um dies zu erfüllen, sieht die Letzte-Meile-Strategie vor, die Kooperation zwischen Logistikunternehmen und der Stadt zu stärken und ein Netzwerk der auf der letzten Meile Agierenden aufzubauen. Auslieferungen sollen vor allem mit (lokal) emissionsfreien und alternativen Lieferfahrzeugen wie Lastenrädern vorgenommen werden. Dabei sollen städtische Mikro-Hubs eine bedeutendere Rolle spielen, von denen aus die Zustellung zum Endkunden erfolgt.

Auch soll Selbstabholern vermehrt die Möglichkeit geboten werden, an sogenannten Pick-Up Points (Paketstationen) Sendungen abzuholen. Dazu soll das Netzwerk der Abholstationen ausgebaut werden, auch um den Verkehr zu reduzieren. Somit zielt die Hamburger Strategie für die Letzte- Meile-Logistik eindeutig auch auf die Klimaschutzziele, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 55 Prozent zu senken und in Hamburg bis 2050 klimaneutral zu sein, ab.

Zur Umsetzung der Strategie fördert Hamburg seit Ende 2022 die in der Logistik-Initiative angesiedelte neue „Anlaufstelle Urbane Logistik“. Die Logistik-Initiative Mehr Vernetzung für urbane Logistik-Innovationen als Public-Private-Partnership mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen und -institutionen der Logistik- Branche aus der Metropolregion Hamburg kann somit die angestrebte Vernetzung ermöglichen.

„Alternative Transportmittel
und Zustellkonzepte
für die Letzte Meile“

„Anlaufstelle Urbane Logistik“
bei der
Logistik-Initiative Hamburg

Dabei ist auch die Vereinfachung der Kommunikation mit und zwischen den Behörden und Bezirken eine bedeutende Aufgabe der zentralen Koordinierungsstelle. Für das breite Spektrum der urbanen Logistik in Hamburg, welches unter anderem bereits alternative Zustellkonzepte, Mikro-Hubs, Radlogistik, aber auch Halten und Parken umfasst, werden diese Themen und unterschiedlichen Interessen der Akteurinnen und Akteure in der zentralen Anlaufstelle gebündelt. Gemeinsam sollen innovative Lösungs- und Umsetzungsansätze gefunden werden, um Projekte zu initiieren sowie dauerhafte und nachhaltige Lösungen einzuführen und umzusetzen.

Sich auch aktiv in Hamburger Projekte einzubringen, fällt ebenso in diese Arbeit: beispielsweise die von der EU-geförderten Projekte DECARBOMILE und MOVE21. Im DECARBOMILE-Projekt soll ein elektrisch angetriebenes Schiff als emissionsfreies Transportmittel für die innerstädtische Paketzustellung auf dem Wasserweg getestet werden, das gleichzeitig als Mikro- Hub dienen soll. Auch hier soll dann die Auslieferung auf der Letzten Meile per Lastenräder erfolgen. Ebenso geht MOVE21 vor, wobei die Besonderheit dieses Mikro- Hubs in der multimodalen Nutzung liegt.

Dies sind nur wenige Beispiele für die verschiedenen Projekte rund um Mikro-Hubs, die bereits in Hamburg aktiv sind. Denn auch die Aktivitäten rund um automatisierte Zustellung, Box – die Abholstation, smarte Liefer- und Ladezonen (SmaLa) sowie eine Vielzahl an Start-ups werden die Letzte-Meile-Logistik nachhaltig verbessern.